Naturverträgliches Klettern
Für ä respektvolle Umgang mit Natur und Umwelt
12 Tipps für naturverträgliches Klettern
Felsgebiete sind wertvoller Lebensraum und Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen. Die Felsnischen bieten felsbrütenden Vögeln Nistplätze und Unterschlupf sowie fördern die verschiedenen Expositionen die Pflanzenvielfalt. Wir Kletterer*innen haben deshalb eine grosse Verantwortung, dass diese Lebensräume erhalten bleiben.
Mit diesen Tipps (analog zum Verhaltenskodex des SAC) bewegst du dich rücksichts- und respektvoll in der Natur. So leistet du einen grossen Beitrag, damit wir Kletterer die einmaligen Naturerlebnisse am Felsen auch in Zukunft geniessen können.
Vielen Dank für deine Mithilfe.
1. Beachte Einschränkungen
Informiere dich rechtzeitig über Kletterverbote, saisonale Sperrungen und weitere Einschränkungen. Informationen findest du auf dem SAC-Tourenportal, www.wildruhezonen.ch und in Kletterführern. Beachte zudem Informationstafeln vor Ort.
2. Benutze bestehende Zu- und Abstiege
Damit verhinderst du Bodenerosion und schonst sensible Lebensräume für Pflanzen und Wildtiere. Respektiere Privatland und schliesse Weidegatter.
3. Benutze Umlenkungen und schone Pflanzen und Nistplätze
Felskopf-Flora ist besonders empfindlich und selten. Meide stark bewachsene Felsen, entferne keine Pflanzen aus Felsritzen und umgehe Nistplätze felsbrütender Vögel grosszügig. Fälle keine Bäume. Vermeide Lärm. Musik und lautes Rufen stört Tiere und andere Kletterer.
4. Halte das Klettergebiet sauber
Nimm deinen und herumliegenden Abfall mit. Verzichte wenn immer möglich auf Toilettengänge in der Natur. Sonst decke Exkrement zu, vergraben ist noch besser. Nimm das Toilettenpapier in einem Plastiksack wieder mit nach Hause. Papiertaschentücher und Feuchttücher sind wegen der langen Verrottungsdauer ungeeignet.
5. Praktiziere Drytooling in dafür vorgesehenen Gebieten
Das Erschliessen und Sanieren von Klettergebieten benötigt einen grossen Aufwand. Die Steigeisen verkratzen den Felsen und sind nicht im Sinne der Erschliesser.
6. Entferne Tickmarks
Tickmarks helfen dir den einfachsten Weg durch die Route zu finden. Dieser Weg hilft aber nicht allen folgenden Kletterer und stört deren Aufmerksamkeit bei der Wegfindung. Bürste deshalb nach Beendung alle Tickmarks weg.
7. Benutze bestehende Feuerstellen
Jede neue Feuerstelle zerstört Vegetation und Boden für Jahre. Beachte die aktuelle Waldbrandgefahr.
8. Saniere und erschliesse Routen in Absprache
Saniere Routen in Absprache mit der IG Klettern oder Rebolting und zusätzlich mit den Erstbegehern. Überlege dir bei einer Neuerschliessung, ob sich das «Putzen» lohnt und hole die Zustimmung des Grundbesitzers.
9. Reise umweltverträglich an
Nutze die vielen Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel. Falls es ohne Auto nicht geht: Fahrgemeinschaften bilden und Mobility oder Alpentaxi für Teilstrecken einsetzen. Du entlastet so die Umwelt und Parkmöglichkeiten sind in vielen Klettergebieten rar.
10. Berücksichtige Fahr- und Parkverbote
Auf Waldstrassen gilt meist ein Fahrverbot. Vermeide wildes Parkieren - dies ist ein Ärgernis für Landwirte und Grundeigentümer und kann Flurschaden anrichten.
11. Campiere, aber richtig
Wenn du im Freien übernachten möchtest, kläre vorgängig ab, ob es erlaubt ist. Infos findest du beim SAC. Lass nichts zurück ausser deinem Fussabdruck.
13. Führe deinen Hund an der Leine, insbesondere im Wald
Wildtiere flüchten vor freilaufenden Hunden und werden häufig von ihnen gejagt. Das bedeutet viel Stress für die Wildtiere.